Gustav Stolper Preis 2024

Gustav Stolper Preis 2024

Ausschreibung

Der Gustav-Stolper-Preis des Vereins für Socialpolitik soll hervorragende Wissenschaftler/innen auszeichnen, die mit Erkenntnissen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentliche Diskussion über wirtschaftliche Zusammenhänge und Probleme beeinflusst und wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Lösung ökonomischer Probleme geleistet haben.

Der Preis wird einmal jährlich bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik vergeben. Er kann auf mehrere Personen aufgeteilt werden, wenn diese die maßgeblichen Arbeiten gemeinsam erbracht haben. Das Preisgeld beträgt 5.000 €.

Die Mitglieder im Verein für Socialpolitik werden hiermit eingeladen, mögliche Preisträger/innen mit einer kurzen Würdigung ihrer besonderen Verdienste im Sinne dieses Preises vorzuschlagen. Eigenbewerbungen sind zugelassen.

Bitte richten Sie Ihre Vorschläge bis zum 3. Mai 2024 per Email an die Geschäftsstelle des Vereins für Socialpolitik (office@socialpolitik.org).

Die Auswahl der Preisträger/innen soll anhand der folgenden Kriterien erfolgen:

a) Inhaltliche Kriterien:

  • Die Preisträger/innen haben eine wesentliche Kommunikationsleistung außerhalb des Wissenschaftsprozesses (d. h. entweder in der breiten Öffentlichkeit oder in der politischen Praxis) erbracht.
  • Die Kommunikationsleistung hat wissenschaftliche ökonomische Erkenntnisse zum Inhalt.
  • Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind im Idealfall das Ergebnis eigener Forschung.
  • Die Leistung der Preisträger/innen kann auch in der Umsetzung und Anwendung vorhandener Erkenntnisse, Modelle und Theorien auf konkrete aktuelle Problemstellungen bestehen.
  • Die Beiträge haben Einfluss auf die politischen Entscheidungen bzw. auf die Diskussion in der Politik, in der Medienlandschaft und/oder in der breiten Öffentlichkeit.

b) Weitere Kriterien bezüglich der Preisvergabe:

  • Es sollte ein Näheverhältnis zum Verein für Socialpolitik vorliegen –  entweder durch die Zuordnung zum deutschsprachigen Raum oder durch die Mitgliedschaft im Verein für Socialpolitik.

Der Preis wird unabhängig vom Alter der Preisträger/innen verliehen und kann nur ein einziges Mal vergeben werden.

Gustav Stolper (1888-1947)*

Gustav Stolper

Gustav Stolper wurde am 25. Juli 1888 in Wien geboren. Sein Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften schloss er 1911 mit der Promotion ab.

Im Jahr 1913 wurde er Mitherausgeber des „Österreichischen Volkswirts“. Er errang sich in Fragen und Problemen der Wirtschaft eine immer einflussreichere Stellung und war als österreichischer Delegierter im Jahre 1919 an den damaligen finanziellen Anschlussverhandlungen beteiligt.

Im Jahr 1925 verlegte er seine wirtschaftsjournalistische Laufbahn nach Berlin, wo er als Chefredakteur für Politik und Wirtschaft des „Berliner Börsen-Couriers“ sowie der deutschen Wochenschrift „Der Deutsche Volkswirt, Zeitschrift für Politik und Wirtschaft“, tätig war.
Er war Vorstandsmitglied in der Deutschen Demokratischen Partei und zog bei den Wahlen 1930 als Spitzenkandidat der neu gegründeten Staatspartei in den Reichstag ein. Das NS-Regime vertrieb Stolper in die USA, wo er unter anderem als Wirtschaftsreferent bei Herbert Hoover arbeitete.

Stolper verstarb am 8. Dezember 1947 in New York. Neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur und Herausgeber verschiedener einschlägiger volkswirtschaftlicher Zeitschriften zeugen auch eine Reihe von Publikationen („Das Mitteleuropäische Wirtschaftsproblem“, „Deutschösterreich als Sozial- und Wirtschaftsproblem", „German Realities") von seinem Interesse und Engagement für die aktuelle Wirtschafts- und Finanzpolitik des deutschsprachigen Raumes.