Upcoming Labor Market Challenges

15. bis 18. September 2024 in Berlin
Lokale Organisation: Dirk Engelmann (HU Berlin), Radosveta Ivanova-Stenzel (TU Berlin)
Kerntagung: Bernd Fitzenberger (IAB, FAU Erlangen-Nürnberg)
Offene Tagung: Almut Balleer (RWI Essen und TU Dortmund)

goal-image

Wir danken allen Beteiligten, die reviewt, vorgetragen, diskutiert, ausgestellt und vor allem vor Ort organisiert haben. Hier sehen Sie einige Fotos von der Tagung.

Upcoming Labor Market Challenges

Der demografische Wandel und die Alterung der Erwerbsbevölkerung, der anhaltende schnelle technologische Fortschritt und die immer deutlicher werdenden Folgen der Klimakrise belasten unsere ohnehin schon unter Arbeitskräftemangel leidenden Volkswirtschaften und Arbeitsmärkte. Frauen haben große Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt gemacht, schöpfen aber ihr Arbeitsmarktpotenzial noch nicht voll aus. Geopolitische Konflikte und internationale Spaltungen wirken sich auf den Welthandel aus und können die internationale Arbeitsteilung verringern und weitere Migration auslösen. Der Populismus und die politische Polarisierung behindern effiziente Entscheidungsprozesse. Alle diese Entwicklungen stellen unsere Volkswirtschaften und vor allem unsere Arbeitsmärkte vor große Herausforderungen.

Die drei Keynote-Vorträge in der diesjährigen Kerntagung befassen sich mit diesen Fragen und konzentrieren sich auf drei Kernthemen: Regionale Ungleichheiten, die Rolle der Frauen auf dem Arbeitsmarkt und Einwanderung. Führende Fachvertreterinnen und -vertreter erörtern die neuesten Forschungsergebnisse und bewerten verschiedene politische Ansätze.

Der Vortrag von Jessica Pan (NUS Singapur) geht von der Beobachtung anhaltender geschlechtsspezifischer Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt aus, die umso erklärungsbedürftiger sind, da Frauen heute zunehmend besser ausgebildet sind als Männer und besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind als je zuvor. Sie konzentriert sich auf die Rolle der anhaltenden negativen Effekte von Kindern auf die Karriere von Frauen und liefert neue Erkenntnisse über den Beitrag dieser Effekte zur Erklärung der aggregierten Geschlechterungleichheit.

David Card (UC Berkeley, Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises 2021) bietet einen Überblick über die Rolle von Firmen im Arbeitsmarkt. Verknüpfte Arbeitgeber-Beschäftigten-Daten erlauben die Schätzung persistenter Lohnunterschiede zwischen Firmen, die eine bedeutenden Teil der Lohnungleichheit erklären. Unter Verwendung dieses Ansatzes befasst er sich dann mit Lohnunterschieden zwischen Städten, den Folgen von Arbeitsplatzverlusten und Lohnverhandlungen.

Christian Dustmann (University College London, RF Berlin) umreißt die Auswirkungen der Zuwanderung auf die Wirtschaft, die Herausforderungen bei der Messung dieser Effekte und den Einfluss der Zuwanderung auf den politischen Diskurs.

Diese und andere Fragen werden auch von dem Kerntagungspanel aufgegriffen, das sich aus Personen in der Politik und der akademischen Politikberatung zusammensetzt und dessen Schwerpunkt auf den Herausforderungen des Arbeitsmarktes in den deutschsprachigen Ländern liegt. Darüber hinaus gibt es weitere politikorientierte Panels zu verschiedenen spezifischen Arbeitsmarktthemen.