Gustav-Stolper-Preis 2024

Der Gustav-Stolper-Preis des Jahres 2024 geht an Simon Jäger (MIT). Herzlichen Glückwunsch!

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Mit dem Gustav-Stolper-Preis zeichnet der Verein für Socialpolitik jährlich hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die mit Erkenntnissen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentliche Diskussion über einschlägige Zusammenhänge und Probleme beeinflussen und wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Lösung ökonomischer Probleme im internationalen Vergleich geleistet haben.


Benannt ist der Preis nach dem Volkswirt, Journalisten und Politiker Gustav Stolper (1888 – 1947). Stolper wurde im Jahr 1913 Mitherausgeber des „Österreichischen Volkswirts“ und emigrierte nach der Machtergreifung Hitlers in die USA, wo er unter anderem als wirt-schaftspolitischer Berater bei der von Herbert Hoover geleiteten Untersuchungskommission zur wirtschaftlichen Situation in Deutschland und Österreich tätig war.


Simon Jäger (MIT) bekommt in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten Gustav-Stolper-Preis. Simon Jäger ist ein ausgewiesener Arbeitsökonom und hat sich nicht nur durch seine exzellenten Forschungsarbeiten zu den Ursachen und Folgen von Ungleichheit, Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit einen Namen gemacht, sondern auch durch seine bemerkenswerte Fähigkeit, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge für die interessierte Öffentlichkeit verständlich zu kommunizieren.

In einer Zeit, in der wirtschaftliche Themen oft von Missverständnissen und Fehlinformationen geprägt sind, ist Simon Jägers Engagement für eine klare und präzise Kommunikation von unschätzbarem Wert. Er hat es verstanden, wissenschaftliche Inhalte so aufzubereiten, dass sie für ein breites Publikum zugänglich sind. Dadurch baut er eine Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Simon Jäger engagiert sich als ehrenamtlicher Berater im Bundeswirtschaftsministerium. In dieser Funktion trägt er dazu bei, aktuellen Herausforderungen mit evidenzbasierten Lösungsansätzen zu begegnen. Dabei betont er etwa, dass unternehmensseitig einiges getan werden kann, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, zum Beispiel durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Mit einfachen Instrumenten wie höherer Lohntransparenz, flexibleren Arbeitszeiten und Hebung ungenutzter Potenziale im Bereich der Minijobs könne der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt verbessert und dem Arbeitskräftemangel entgegengewirkt werden.


„Simon Jäger hat sich nicht nur durch seine exzellenten Forschungsarbeiten einen Namen gemacht, sondern auch durch seine bemerkenswerte Fähigkeit, komplexe wirtschaftliche Zu-sammenhänge in einfacher und klarer Sprache zu kommunizieren“, laudatiert Regina T. Riphahn, Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik.

Simon Jäger studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und der UC Berkeley und promovierte an der Harvard University, wo er mit dem David-Wells-Preis für die beste wirtschaftswissenschaftliche Dissertation ausgezeichnet wurde. Er ist Associate Professor of Economics am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Zusätzlich ist er Faculty Research Fellow am National Bureau of Economic Research (NBER), Fellow des Centre for Eco-nomic Policy Research (CEPR) und mit vielen anderen hervorragenden wissenschaftlichen Einrichtungen affiliiert.