Menger-Preis 2024

Der Carl-Menger-Preisträger des Jahres 2024 ist Benjamin Moll (LSE). Herzlichen Glückwunsch!

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Der Verein für Socialpolitik (VfS) vergibt alle zwei Jahre im Rahmen seiner Jahrestagung den Carl-Menger-Preis für innovative internationale Forschungsleistungen auf den Gebieten der monetären Makroökonomie, Geldpolitik und Währungspolitik.


Der nach dem österreichischen Ökonomen und Mitbegründer der Österreichischen Schule benannte Carl-Menger-Preis wird von der Deutschen Bundesbank, der Oesterreichischen Nationalbank sowie der Schweizerischen Nationalbank gemeinsam gestiftet und ist mit 20.000 Euro dotiert.


Der Carl-Menger-Preisträger des Jahres 2024 ist Benjamin Moll (LSE). Benjamin Moll ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Nach seiner Promotion an der University of Chicago war er zunächst Professor in Princeton. 2019 wechselte er an die London School of Economics.


Warum sind einige Länder so viel ärmer als andere? Und warum leisten Unterschiede auf der Mikroebene, vor allem bei der Verteilung von Einkommen und Wohlstand, makroökonomischen Problemen Vorschub? Diesen Fragen treiben Benjamin Moll seit jeher an und sind Triebfeder seiner Forschung. Mit seinen Beiträgen gestaltet er den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und nimmt als geschätzter Berater aktiv an wirtschaftspolitischen Debatten im In- und Ausland teil.
Vieles an der heutigen Inflation ist nicht gut verstanden. Warum werden einige Haushalte ernsthaft geschädigt, während andere die Auswirkungen der Inflation kaum spüren und vielleicht sogar davon profitieren? Die sich wandelnden Ziele der Geldpolitik erschweren das Verständnis der Inflation zusätzlich. Die Geldpolitik hat lange Zeit den Schwerpunkt auf die Kontrolle der Inflation durch die Stabilisierung der Gesamtnachfrage gelegt. In jüngster Zeit haben die Zentralbanken ihre Ziele jedoch erweitert und berücksichtigen nun auch Finanzstabilität, klima- und geopolitische Risiken sowie soziale Belange.


Benjamin Moll gehört zu den angesehensten Makroökonomen in Europa. Zusammen mit Greg Kaplan und Gianluca Violante prägte er 2018 den Begriff der “HANK”-Modelle. Damit beschrieb er die wachsende Vielfalt ökonomischer Studien, die heterogene Haushalte in neukeynesianische Modelle einbeziehen. HANK-Modelle vermitteln neue Erkenntnisse über die Umverteilung und die heterogenen Auswirkungen der Geldpolitik und rücken die traditionellen Ziele der Zentralbanken - Inflationskontrolle und Produktionsstabilisierung - in ein neues Licht.
Benjamin Moll hat in seiner bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn schon viele Preise gewonnen, darunter den Economics in Central Banking Award for „Monetary Policy According to HANK” (2019), den Leverhulme Prize (2019), den Bernácer Prize for best European economist under 40 working in macroeconomics and finance (2018) und den Banque de France TSE Prize in Monetary Economics and Finance (2022). Im Jahr 2020 erhielt er eine Förderung durch einen ERC Consolidator Grant.
Er war und ist Mitherausgeber zahlreicher renommierter Journals, darunter der American Economic Review, Econometrica, Review of Economic Studies und des American Economic Journal: Macroeconomics.


„Benjamin Moll hat sich als eine der führenden Stimmen in der modernen Wirtschaftswissenschaft etabliert. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Kombination aus theoretischer Tiefe und praktischer Relevanz aus. Er hat es verstanden, komplexe ökonomische Fragestellungen zu durchdringen und innovative Ansätze zu entwickeln, die sowohl die akademische Diskussion bereichern als auch wertvolle Impulse für die Geld- und Währungspolitik liefern“, laudatiert Falko Fecht (Deutsche Bundesbank).


Der Carl-Menger-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird durch die Deutsche Bundesbank, die Oesterreichische Nationalbank und die Schweizerische Nationalbank gestiftet.